Lockdown, digitaler Unterricht zu Hause oder Maske tragen auf dem gesamten Schulgelände – diese Einschränkungen galten im Herbst 2020. „Es hat sich gezeigt, wie wichtig das gemeinsame Lernen im Klassenzimmer und der unbeschwerte Kontakt mit Freunden und Gleichaltrigen für Kinder und Jugendliche ist“, so Main-Spessarts Landrätin Sabine Sitter. Ziel sei es, dass im neuen Schuljahr vollständiger Präsenzunterricht stattfinde.
Neben Tests, Masken, Impfungen und Hygienekonzepte sind Raumluftreiniger ein Baustein der Strategie zum Schutz vor Virusübertragungen. Das infektionsschutzgerechte Lüften ist wichtig, um die Menge an Viren und damit die Ansteckungsgefahr in Innenräumen durch regelmäßige Zufuhr von Frischluft zu verringern. Dies können Luftreinigungsgeräte leisten.
Main-Spessart als Vorreiter
Der Landkreis Main-Spessart war Vorreiter bei der Beschaffung solcher Luftreinigungsgeräte für Schulen. Sie werden in denjenigen Einrichtungen aufgestellt, für die der Landkreis Sachaufwandsträger ist: staatliche Realschulen, Gymnasien, Förderschulen, Berufsschule sowie Fach- und Berufsoberschule.
Mitte August wurde der Auftrag über 461 mobile Raumluftreiniger an die Firma ETHA mit Sitz in Urspringen vergeben. Die Geräte kosten insgesamt 575.000 Euro, die Hälfte wird vom Freistaat Bayern gefördert. Die restliche Summe übernimmt der Landkreis Main-Spessart.
Da sehr viele bayerische Kommunen für ihre Schulen Lüftungsgeräte bestellt hätten, gebe es derzeit Lieferschwierigkeiten, weiß Sebastian Gehret, Sachgebietsleiter für Schulen, Sport und Kultur am Landratsamt. Deshalb habe er frühzeitig den Vergabeprozess für die Beschaffung der Geräte angestoßen. Aufgrund der Höhe der Auftragssumme sei eine
europaweite Ausschreibung notwendig gewesen.
Am vergangenen Freitag wurden die ersten 100 Geräte geliefert, unter anderem an das Leo-Weismantel-Förderzentrum (LWFZ) in Karlstadt. Schulleiter Burkard Betz berichtete, dass sich die Schülerinnen und Schüler sehr gefreut hätten, dass sie zusammen in das neue Schuljahr starten konnten. „Alle waren ganz neugierig auf die mobilen Lüftungsgeräte und wollten genau wissen, wie diese funktionieren.“ Insbesondere den Menschen, die am LWFZ arbeiten würden sowie den Eltern geben die Raumluftreiniger ein Gefühl der Sicherheit vor der Virusausbreitung.
Lüftungsgeräte sind sinnvoll
Die mobilen Geräte selbst sind relativ unscheinbar, brauchen wenig Platz und werden mit Strom aus der Steckdose betrieben. Sie absorbieren Staub, Pollen oder Gerüche. Um die Luft zu entkeimen, reicht es nicht aus, in regelmäßigen Abständen die Fenster zu öffnen. Selbst dann, wenn die Pandemie vorüber ist, können die Geräte weiter genutzt werden. Eine Entkeimung ist auch im Einsatz gegen Grippeviren sinnvoll.
Sebastian Gehret rechnet damit, dass die restlichen Geräte ebenfalls noch im September in den Schulen aufgestellt werden können. Bereits Anfang des Jahres beschaffte die Behörde 51 Geräte für Räume, die nur sehr kleine oder keine Fenster haben. „Wir haben jetzt flächendeckend alle Klassen- und Fachräume mit Raumluftreinigern ausgestattet“, so
Gehret. Dazu zählen auch Lehrerzimmer, Räume für schulische Ganztagesangebote und Mittagsbetreuung, Differenzierungsräume sowie andere Räume, in den sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte im Unterrichts- und Schulbetrieb regelmäßig über einen längeren Zeitraum aufhalten.
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