Lieferzeiten ab Mai 2021 haben derzeit mobile Luftreinigungsgeräte. Für die 461 Luftreiniger, die aktuell in den Schulen des Landkreises aufgestellt werden oder es schon sind, gilt das nicht. Deren Kauf beschloss der Kreistag schon am 16. Juli und der Schulabteilung gelang es, das Geschäft über die Bühne zu bekommen, ehe der ganz große Ansturm begann. Dafür regte Mitarbeiter Sebastian Gehret sogar erfolgreich beim Kultusministerium an, das Vergabeverfahren zu beschleunigen.
Das Interesse am Auftrag für die Ausstattung von 461 Klassen- und Fachräume war groß, 53 Interessenten forderten beim EUweiten Vergabeverfahren die Unterlagen an, danach gaben 17 insgesamt 20 Angebote ab, neun Angebote wurden aus formellen Gründen ausgeschlossen.
Gelungene Zusammenarbeit von Kreistag und Verwaltung
Am wirtschaftlichsten war schließlich die Firma ETHA aus Urspringen, die zu rund 575.000 Euro anbot. Der Auftrag wurde vorab von der Verwaltung beziehungsweise der Landrätin Sabine Sitter vergeben. Dank 50 Prozent Förderung vom Freistaat muss der Kreis davon nur die Hälfte bezahlen, also knapp 288.000 Euro. Das Geld war zwar nicht im Haushalt eingeplant, weil sich aufgrund der pandemiebedingten Schulschließungen aber die Einführung des digitalen Klassenzimmers verzögert, können die zur schrittweisen Umsetzung im Haushalt eingeplanten 500.000 Euro teilweise dafür verwendet werden. Der Bauausschuss stimmte der Umwidmung einstimmig zu. Die Einführung des digitalen Klassenzimmers soll nun 2022 erfolgen, dafür sind 2,5 Millionen Euro Förderung in Aussicht gestellt. Für dieses Jahr hatte der Kreis den Förderantrag bereits eingereicht, es erging aber noch kein Bescheid. Manches aus dem Medienkonzept wurde aber schon beschafft, weil es für den Distanzunterricht sinnvoll war.
Die Kreisräte lobten das Vorgehen, „bei uns werden die Geräte aufgestellt, in anderen Landkreisen wird diskutiert und es geht nichts voran“, stellte Holger Seidel fest, das sei ein gutes Beispiel für eine gelunge Zusammenarbeit von Kreistag und Verwaltung.
Filter müssen einmal im Jahr gewechselt werden
Da der Landkreis im Jahr 2020 schon einmal 51 mobile Luftreinigungsgeräte beschaffte, stehen den Schulen nun insgesamt 512 davon zur Verfügung. Die nun gekauften Geräte sind sogar per App steuerbar und verfügen neben einem Hepa-Filter mit Aktivkohle über UV-C-Licht, das Viren und Bakterien im Filter abtöten soll. Einen nötigen Filterwechsel zeigen sie an, das wird etwa einmal im Jahr der Fall sein und kann von den Hausmeistern der Schulen übernommen werden. Sebastian Gehret hat auch die jährlichen Betriebskosten ermittelt: Je Gerät rund Rund 79 Euro für den Filterwechsel und 11,50 Euro für Strom, was überschlägig 46.000 Euro ergibt.
Für die laufende Sanierung und Erweiterung der Realschule und des Gymnasiums Gemünden vergab der Bauausschuss das Wärmedämmverbundsystem samt Außenputz- und Malerarbeiten. Den Auftrag erhielt die Firma FaTec Fassadentechnik aus Naumburg (Saale) als wirtschaftlichster von zehn Bietern zum Preis von 222.000 Euro, die geschätzten Kosten lagen etwa 27.000 Euro höher. Ausführungszeit ist März bis Mai 2022.
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